Ein tragischer Mord, eine Affäre und ein Mann, der zum Opfer der Gesellschaft wurde. Der Jahrgang 13 der Emil Krause Schule besuchte am 13.12.2022 das Theaterstück zum Dramenfragment „Woyzeck“.
Schon seit einigen Wochen behandeln wir das Dramenfragment „Woyzeck“ von Georg Büchner im Unterricht. Wir haben jede einzelne Szene analysiert und uns mit den Charakteren vertraut gemacht. Nun hatten wir endlich die Chance, Woyzeck, Marie, den Tambourmajor und viele weitere Figuren auf der Bühne zu erleben.
Das sozialkritische Stück handelt von Woyzeck, einem armen Mann, der von seinen Vorgesetzten ausgenutzt, von einem Arzt misshandelt und von seiner Freundin betrogen wird. Woyzeck nimmt an einem Erbsenexperiment teil, bei dem er sich nur von Erbsen ernährt: Das Geld, welches er mit seinen ‚Minijobs‘ verdient, benötigt er für seine Freundin Marie und ihr uneheliches Kind Christian.Das Theaterstück begann um 19 Uhr: Alle drei Deutschkurse trafen sich im „Jungen SchauSpielHaus“. Überraschenderweise begann das Stück mit einem Lied. Und es blieb nicht nur bei einem, fast alle Schauspieler hatten die Chance zu zeigen, wie gut sie singen können. Einige Schauspieler hatten zudem zwei Rollen, die sie überzeugend ausfüllten.
Für uns Schüler, die das Fragment schon lange im Unterricht behandelt haben, war es interessant zu sehen, wie die einzelnen Szenen umgesetzt wurden. Viele Schüler fanden die Inszenierung und die Schauspieler sehr gut, einigen hat es weniger gefallen. Doch eins kann man sagen: Die Art und Weise, wie die Schauspieler die Rollen verkörpert haben, hat uns Zuschauer gefesselt und uns einen klaren Einblick in die gesellschaftlichen Missstände des Vormärz gegeben. Hut ab! Die Ausstattung war ebenfalls gut durchdacht: Die Effekte, die Lichter, die Kostüme sowie die Ebenen auf der Bühne, die uns auch die Machtverhältnisse zeigten, sorgten für eine extrem spannende Atmosphäre.
Im Großen und Ganzen können wir sagen, dass es interessant war, das Fragment mit dem Theaterstück zu vergleichen und das Leben des armen Woyzecks aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wir danken den Schauspielern für einen interessanten Abend!
Marjan Ahmadi (DEU1, No)